Ein kalter Morgen im Januar 2023. Still liegt der riesige Leipziger Südfriedhof da, am Rand der Stadt, unweit des Völkerschlachtdenkmals. Doch in der Sektion VIII, nahe der westlichen Außenmauer, beginnt ein Bagger die Wiese aufzureißen. Rund ein Dutzend Menschen schauen zu: der Rechtsmediziner Carsten Babian und seine kleine Mannschaft, der Chef des Friedhofs und zwei seiner Arbeiter sowie Mitglieder der Paul-Benndorf-Gesellschaft, die sich seit 2008 um den Erhalt und die Pflege historischer Friedhofsanlagen kümmert – auch um das anonyme Grab, das an diesem Morgen geöffnet wird.